Brennnesseljauche ganz einfach selbst herstellen
Brennnesseljauche ist ein nährstoffreicher Bio-Dünger. Er eignet sich hervorragend zum regelmäßigen Düngen von sogenannten Starkzehrern, zum Beispiel Kürbisse, Zucchini und Tomaten. Mit Brennnesselsud können zudem Kräuter, exotische Gewächse und Obstbäume gedüngt werden. Wie andere Pflanzenjauche enthält Brennnesselsud viel pflanzenverträgliches Kalium und Stickstoff. Weitere Inhaltsstoffe sind Zink, Eisen und Kupfer. Sie enthält zudem große Mengen Kieselerde. Die Brennnesseljauche eignet sich als Wurzel- und Blattdünger. Ein aus Brennnessel hergestellter Sud liefert Gewächsen alles, was sie zum Wachstum und zur Ausbildung von Früchten benötigen. Weil die Pflanzenteile der Brennnessel in der Jauche zerkleinert und zersetzt sind, können die enthaltenen Nährstoffe von Pflanzen schnell aufgenommen und verwertet werden. Diese besonders stickstoffreiche Düngung wird von Zwiebeln, Knoblauch. Möhren und Erbsen nicht vertragen.
Aus der Pflanzenjauche können des Weiteren die festen Pflanzenteile ausgesiebt werden. Sie können sowohl zum Mulchen von Blumen- und Gemüsebeeten verwendet werden als auch auf den Kompost gegeben werden.
Brennnesseljauche ist nicht nur ein nährstoffreicher Dünger, sondern kann auch als biologisches Mittel zur Schädlingsbekämpfung, zum Beispiel gegen Blattläuse, im Garten eingesetzt werden. Brennnelsud ist die perfekte Stärkung für Pflanzen, die Nährstoffmangel zeigen. Ein typisches Merkmal für Nährstoffmangel sind hängende und vergilbte Blätter. Der folgende Beitrag beschreibt, wie sich Brennnesseljauche kinderleicht selbst herstellen lässt.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Herstellung von Brennnesseljauche
Zur Herstellung der Pflanzenjauche werden folgende Utensilien benötigt:
- 1 Gefäß mit mindestens 10 Liter Fassungsvermögen aus Holz, Ton, Kunststoff (Metall ist ungeeignet, weil es chemische Prozesse auslöst)
- 1 Kilogramm frische Pflanzenteile der Großen Brennnessel (ohne Blüten oder Samen), um ein maximales Ergebnis zu erzielen
- Alternativ können 150 bis 200 Gramm getrocknete Brennnesseltriebe verwendet werden
- 1 Schere, Handschuhe
- 10 Liter Wasser, bevorzugt abgestandenes Leitungswasser oder Regenwasser)
- Falls gewünscht, eine Handvoll Steinmehl
Pflanzenjauche aus Brennnesseln ansetzen
- Handschuhe anziehen und die benötigte Menge Brennnesseln sammeln. Brennnesseltriebe klein schneiden, eventuell vorhandene Blüten und Samenansätze müssen entfernt werden.
- Pflanzenteile in das Gefäß geben und mit dem Wasser aufgießen (10 Liter Wasser auf 1 Kilogramm Brennnesseln). Die Brennnesseln müssen komplett mit Wasser bedeckt sein. Diese Menge ist für mehrere Gartenmonate ausreichend. Bei geringerem Bedarf kann diese Menge durch Herunterrechnung der Zutaten reduziert werden. Leitungswasser enthält Kalk, der beim Gießen den Gartengewächsen zugeführt wird. Ein hoher Kalkanteil beeinflusst die Pflanzen negativ. Regenwasser wird von allen Pflanzen gut vertragen und hilft zudem, Kosten zu sparen.
- Anschließend den Behälter mit einem Drahtgeflecht abdecken und dieses mit einem Stein beschweren.
- Um dem sich beim Zersetzen der Brennnesseln bildenden Fäulnisgeruch zu verringern, eine Handvoll Steinmehl hinzugeben.
- Das befühlte Gefäß für ungefähr zwei Wochen an einen sonnigen Platz stellen.
- Den Pflanzenjauchenansatz täglich ein- bis zwei Mal umrühren, damit mehr Sauerstoff für die Zersetzung des pflanzlichen Materials verfügbar ist.
- Die Jauche ist nach ungefähr 2 Wochen fertig, wenn die Mischung nicht mehr schäumt, weil der Gärungsprozess beendet ist.
- Die fertige Jauche abseihen.
Selbst hergestellter Brennnesselsud muss vor der Anwendung mit Wasser verdünnt werden. Zum Düngen von empfindlichen Pflanzen, beispielsweise Setzlingen, ist ein Mischungsverhältnis von 1:20 empfehlenswert. Zur Anwendung als Wurzeldünger ist ein Verhältnis von 1:10 optimal geeignet.
Welche Vorteile bieten Brennnessel und Brennnesseljauche?
Brennnesselsud und Jauche aus dem „Unkraut“ bieten zahlreiche Vorteile. Der Gärtner hat einen Verwendungszweck für die Brennnesseln, er erhält einen kostenlosen, biologischen Dünger, welcher die Gartengewächse zudem gegen den Befall mit Schädlingen stärkt. Ein weiterer Vorteil ist, dass sich der Sud mit wenigen Handgriffen kinderleicht selbst herstellen lässt. Die Pflanzenjauche ist reich an essenziellen Nährstoffen. Die im Sud freigesetzten Nährstoffe können von Pflanzen sofort aufgenommen und verwertet werden. Die Anwendung von Jauche und Sud aus Brennnesseln ist kinderleicht. Quelle
Die Brennnessel ist bereits seit der Antike eine traditionelle Heilpflanze. In der Natur dient die Pflanze des Weiteren als Nahrung für mehr als 100 einheimische Tierarten. In der modernen Küche wird der Geschmack der vorzügliche Geschmack der Pflanze geschätzt. Brennnesseln sind zudem Vitaminbomben. Folgende heilende Wirkungen sind inzwischen wissenschaftlich bewiesen:
- Förderung der Blutbildung
- Wirkung gegen Eisenmangel
- Linderung von leichten Blasenentzündungen und Harnwegsinfektionen
- Hilfreich beim Wasserlassen, zum Beispiel im Anfangsstadium einer Prostata
- Spült die ableitenden Harnwege durch
- Wirkt entwässernd und verhindert Nierensteine und neue Wassereinlagerungen
Bis dato nicht wissenschaftlich bewiesen ist die Wirksamkeit bei Einsatz der Pflanze in der Volksmedizin gegen:
- Impotenz (Brennnesselsamen) und Unfruchtbarkeit
- Erhöhung der Potenz und Libido
- Chronisch entzündlichen Darmerkrankungen, beispielsweise Morbus Crohn
- Stärkung des Immunsystems
- Regulierung des Blutzuckerspiegels
- Arthrose und Rheuma
- Positive Wirkung auf die Verdauung
- Gelbsucht
- Zur Entgiftung und Entschlackung als Frühjahrskur
In der Naturheilkunde werden sowohl die Wurzeln und die Blätter der Brennnesseln eingesetzt. Brennnesseln können im Wald oder im Garten gesammelt werden, um daraus einen Tee zuzubereiten. Um einen Tee zuzubereiten, drei bis vier Teelöffel frische oder getrocknete Blätter mit 200 Millilitern heissem Wasser aufgießen und den Brennnesselsud 10 bis 15 Minuten ziehen lassen.
Der Tee wirkt stark wassertreibend und stoffwechselfördernd und kann zum Beispiel während einer Frühjahrskur über einen Zeitraum von drei bis vier Wochen täglich drei Mal getrunken werden. Quelle